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Bekloppter RWQ glänzt golden dank Nolden

  • Daniel Kunze
  • 22. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Hätte Dave Leifer noch Haare, so wäre er spätestens am Sonntag zu dem „Mann mit de Plät“ mutiert, wie man ihn ja schon seit Ewigkeiten kennt. Denn was seine Beelzebuben ihm aber auch der wieder einmal gut gefüllten Gästekurve auf dem ansonsten gähnend leeren Kunstrasenplatz an der Kessenicher Straße anboten, war ein herzkasperverdächtiger Fußballachterbahnhöllenritt mit, man beachte, Happy End! Natürlich liebäugelte der SV Rot-Weiß Queckenberg vor der Auswärtspartie beim bis dato punktlosen Tabellendreizehnten Hertha Bonn II ganz leise mit dem ersten Auswärtspunkt. Ganz kühne Idealisten träumten gar von etwas mehr…! Am Ende brauchte man sage und schreibe sieben (!!!) Tore, um sich mit dem einen oder anderen Siegerbierchen auf dem Rheinbacher Kirmesplatz belohnen zu können.


Nach 14 Minuten lag sich die rot-weiße Ultrameute erstmals jubelnd in den Armen. Neff eroberte die Pille tief im linken Feindesland, bewies Nervenstärke und „Auge“ und schob in den Lauf des anschäumenden Lichtenfels. Der bewies bei seinem Blitzcomeback, dass er noch immer weiß, wo die Bude steht und schweißte ein zur Gästeführung. Die Gastgeber stellten sich aber als bockige, jedoch stets faire Gegner dar und drehten flugs das Ergebnis (15./21.). Der RWQ musste sich nun kurz berüppeln, um den Spielfaden wieder aufzunehmen und dann aber umso formidabler mit dröhnendem Doppelschlag zurückzukommen. Zunächst provozierte Schütt einen eklatanten Fehlpass am gegnerischen Sechzehner und tankte sich mit der Kirsche am Fuß in selbigen hinein. In der anschließenden Eins-Gegen-Eins-Situation ließ Mr. Überall dem Torwart keine Chance (39.). Nur 120 Sekunden später netzte abermals Lichtenfels, nach spitzbübischer Außenristvorlage von Zimmer. Wer nun glaubte, die Queckies würden das Ding in die Halbzeitpause schaukeln, dem wurde zunächst der berühmte Mittelfinger gezeigt (Ausgleich in der 45.) und dann, drei Minuten später, die lange rot-weise Nase: Speedy Wappenschmidt nahm einen Traumpass von Schütt elegant mit, umkurvte den Hertha-Schlussmann und schob tatsächlich zur erneuten Gästeführung ein.


Fatone und Leifer hatten im Pausengespräch einiges kritisch zu analysieren, doch sparten sie auch nicht mit Lob, ob des großen Kämpferherzens bei allen Queckianern. Wahrscheinlich hörten die Kerle von der Madbach erst bei den Lobhudeleien richtig zu. Denn die zweite Halbzeit sollte dem ersten Durchgang an Turbulenzen, Dramatik und Toren in nichts nachstehen! Zunächst korrigierte die Hertha-Reserve den Zwischenstand zum Leidwesen der Gäste auf 5:5 (51.). Danach sollte sich die Szenerie etwas beruhigen, um schließlich in der letzten Viertelstunde inklusive Nachspielzeit in einem fulminanten Showdown zu gipfeln. Zwar wurden auch im Mitteldrittel sowohl hüben als auch drüben immer wieder Chancen generiert. Doch hier ließen u.a. Wappenschmidt, Schütt, Watty oder Nehring den einen oder anderen Riesen liegen und touchierte Dominic Schaafs krachendes Schädelgeschoß den linken Außenpfosten. Und da war es die Abteilung Drecksarbeit um Jablonski, Meurer und Breininger, die nix anbrennen ließ. Wenn doch mal was auf den eigenen Kasten kam, lag der fliegende Nücken in den Bonner Lüften und wischte oder faustete die Geschosse über bzw. neben das Tor. Dann läutete Capitano (K)Lasse Schütt unnachahmlich und wortwörtlich eine atemberaubende Schlussphase ein. Im gegnerischen Halbfeld ergaunerte er sich das Leder, machte noch drei Schritte gen Hertha-Kasten und ließ es aus 25 Metern mit Lichtgeschwindigkeit im rechten Gambel hörbar scheppern (78.). Auf den postwendenden Ausgleich (80.) wurde schnell die richtige Antwort gegeben. Nach dem Motto, aller guten Dinge sind drei, krönte Teufelskerl Tobi Lichtenfels seine Wiederauferstehung mit dem ersten Dreierpack seiner RWQ-Karriere (84.). Doch nochmals spuckten die nimmermüden Gastgeber den Voreiflern in deren mit Toren bereits reichlich gewürzte Siegersuppe und stellten 120 Sekunden vor Ultimo auf 6:6.


Als der extrem gute Percinkovic fünf Minuten Nachspielzeit anzeigte, pfefferten die Queckies das Süppchen nochmal deutlich nach. Nun rollte der Ball ausschließlich in eine Richtung, und der bekloppte RWQ sollte den Kirmessonntag noch auf sensationelle Weise vergolden: Wappenschmidt fiel auf der linken Flanke mit einem Affenzahn in den Sechzehner ein und drosch das Leder mit Vollspann an den Querbalken, der wahrscheinlich jetzt noch wackelt! Das zurückschmatzende Runde nahm der durchgebrochene Nolden volley und zimmerte es mit linker Vollspannklebe aus acht Metern ins Eckige! Nach dem Abpfiff hätte man ein berühmtes Zitat strapazieren können: „Aus, aus, aus, aus – das Spiel ist aus!“


Es war schwierig, das Spektakel spontan auswerten zu können. Deshalb ließ es Leifer schließlich auch bleiben und lud seine Siegertruppe auf ne Extrarunde Freibier ins Kirmeszelt. Das kommende, spielfreie Wochenende können alle Rot-Weißen nutzen, um mit blutdrucksenkenden Mitteln die Herzfrequenz wieder etwas zu normalisieren. Doch der nächste Höhepunkt kündigt sich bereits an: am 05.10.25 gastiert man bei TuRa Oberdrees II. Wenn ab 10:30 Uhr der Ball rollt, gibt es ein Wiedersehen u.a. mit Irfan Uygur, Dennis Claßen, Fatih Erol sowie Dustin und Stefan Kurek!


Erste Legion: Nücken – Meurer, Jablonski, Nehring, Wappenschmidt – Watty, Schütt, Leifer, Lichtenfels, Neff – Zimmer


Verstärkung: Nolden, Breininger, D. Schaaf, Pelzer, J. Schaaf; Eiserne Reserve: Barber

 
 
 

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