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Ihr seid e Jeföhl

  • Daniel Kunze
  • 1. Dez.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Dez.

Diese Jungs fressen jeden Sonntag Dreck! Diese Jungs sammeln Reibekuchen auf ihren Beinen wie früher Billy The Kid Kerben im Griffstück seiner Pistole! Diese Jungs sind Leidenschaftsmonster, Temperamentsbolzen und Herzensmenschen! Die Rede ist von den Kerlen von der Madbach, es geht um den SV Rot-Weiß Queckenberg! Trainiert, dirigiert und geleitet wird diese Fußballkapelle vom Madbachvulkan Dave Leifer. Die deutsche Weltmeisterelf von 1974 hatte auf der Bank den Mann mit der Mütze – die Queckies haben den Mann mit de Plät! Jede Woche keult und ächzt er zusammen mit seinen Beelzebuben Fußball im Zweischicht-System, also dienstags und donnerstags.

 

Zwar blieb in den letzten beiden Spielen das große Erfolgserlebnis aus. Doch sowohl das feurige 4:4 bei Rot-Weiß Röttgen II als auch die knappe, unglückliche 1:2 Heimniederlage letzte Woche gegen Germania Impekoven II waren geprägt von der bedingungslosen Bereitschaft durch die Fußballhölle zu marschieren. In Röttgen blies der RWQ unmittelbar nach Anpfiff zur totalen Offensive. Einen langen Ball auf Hocke schmetterte dieser geschmacklos auf das Gehäuse. Der Torwart konnte das Geschoss gerade noch zur Ecke klären. Kurz danach servierte Nehring traumhaft auf Watty, und der läutete mit seinem ersten Treffer seit 14 Monaten und acht Tagen ein munteres Scheibenschießen ein (01. Minute). Die Gastgeber brauchten ca. 15 Minuten, um diesen Schock zu bewältigen, konnten dann aber das Ergebnis dank zweier Standardsituationen zunächst drehen (Freistoß nach 15 und Elfmeter nach 27 Minuten). Doch die gnadenlose Dampframme aus den Urwäldern an der Madbach walzte sich unaufhörlich ihren Weg Richtung Röttgener Sechzehner. An den Lenkseilen saß mal wieder Lasse Schütt. Mister Überall war denn auch verantwortlich für den Ausgleich zum 2:2 (36.), nach einer Zungenschnalzer-Außenristablage von Hocke. Die Freude darüber währte nur 180 Sekunden, denn abermals musste man den Rückstand verkraften. Drei Minuten vor dem Pausentee übernahm Nehring Verantwortung, legte sich die Kugel zum Handelfmeter parat und schweißte das Gerät ein. Leifer und seine rechte Hand, Pascal Fatone, waren immer noch geil auf mehr und peitschten ihre erste Garde penetrant vor ins Feindesland. Dieser Kraftakt wurde tatsächlich mit der 4:3 Gästeführung noch vor der Halbzeitpause belohnt. Schütt schnürte seinen dritten Karriere-Doppelpack, gleichbedeutend mit seinem achten Saisontreffer. Abermals bewies Hocke ein scharfes Adlerauge als Vorlagengeber.

 

Obwohl in Hälfte zwei lediglich den falschen Rot-Weißen ein Treffer zum bereits erwähnten 4:4 gelang (61.), gab es auf beiden Seiten genug Möglichkeiten, um das Ergebnis in schwindelerregende Höhen zu schrauben. Dabei muss man nüchtern und sachlich bestätigen, dass die Queckianer die besseren Chancen liegen ließen. Sowohl Wappenschmidt, Dominic Schaaf, Hocke, Schütt, als auch der eingewechselte Zimmer hätten sich in die Torschützenliste verewigen können. Aus einer absolut geschlossenen Mannschaftsleistung muss auf alle Fälle Jordan Schaaf auf ein klitzekleines Podest gehoben werden. Würde es den Begriff Kampfschwein noch nicht geben, er wäre an diesem Sonntag erstmals in den Fußballanalen erwähnt und ganz eng mit diesem Rohjuwel verknüpft worden. Egal ob Klette, Terrier oder Kettenhund – er legte den Röttgener Zehner an eine extrem kurze Leine. Dabei spulte er Kilometer für drei Spiele ab, pflügte das Kunstrasengeläuf um, als wäre er auf der Suche nach dem Nibelungenschatz.

 

Nach diesem zwar gerechten doch trotzdem unnötigen Remis in der Fremde wollte man unbedingt daheim den Bock umstoßen. Wahrscheinlich setzen sich die Queckianer dabei anfangs zu sehr unter Druck. Denn gegen den Tabellendreizehnten aus Impekoven tat man sich extrem schwer, bis man seinen gewohnten Rhythmus fand. Dementsprechend lag man ab der fünften Minute zurück. 120 Sekunden später wurde Hocke im gegnerischen Sechzehner rüde von den Beinen geholt. Der fällige Elfer wurde von Nehring in Eisschrank-Manier kaltblütig verwandelt. Das verlieh den Rot-Weißen nun enorme Sicherheit im Spielaufbau und man kämpfte sich hinein in die Partie. Bei ekelhaften, nasskalten Temperaturen im einstelligen Bereich heizte der Gastgeber jetzt gehörig ein. Obwohl man sich ein deutliches Chancenplus erarbeitete, musste man mit einem knappen Rückstand von 1:2 in die Kabinen gehen.

 

In den zweiten 45 Minuten setzten die Kerle von der Madbach alle Vorgaben ihres Trainers eins zu eins um und legten eine der besten Vorstellungen dieser Saison aufs Fußballparkett. Lediglich das Toreschießen wollte ihnen einfach nicht gelingen, sodass am Ende die erste Heimniederlage nach sechs Monaten und 12 Tagen besiegelt wurde.

 

Obwohl, wie schon eingangs erwähnt, kein Dreier gelungen ist, wird den Fußballfeierbiestern seit Saisonbeginn von ihren einmalig positiv bekloppten Fans gehuldigt! Aber warum…? Dafür gibt es folgende Gründe:

 

Christian Jentsch: Fußballopi, mit seinen 47 Lenzen eigentlich nur noch Notnagel, in dieser Spielzeit schon mit sechs Einsätzen, davon zwei in der Startelf

 

Dominic + Jordan Schaaf, Alex Breininger: die beiden erstgenannten sind waschechte GE-Brüder und haben tatsächlich erst vor 3 Jahren mit dem Kicken angefangen; Alex feierte nach einer gefühlt 16-jährigen Kunstpause sein spätes Comeback auf dem Mount Queck– alle drei verdienen die Auszeichnung „rot-weiße Monster“

 

Maurice Ruhrmann: nur am Wochenende im Lande reißt er sich jeden Sonntag für seine Farben auf dem Platz den Arsch auf (allerdings auch seinen Gegnern)

 

Leon Meurer und (K)Lasse Schütt: der Köbes und Mister Überall sind quasi auf dem Mount Queck geboren und tragen die Farben ihres Dorfes mit Stolz, Würde und ganz viel Fußballschabernack durch die Kreisliga-Arenen

 

„Becker“ Becker: der weiße Brasilianer blutet seit 2011 in das rot-weiße Trikot (mit zehnmonatiger Auswanderung) und sägt mit 221 Einsätzen extrem an dem Rekord eines gewissen Raphael Klemm…

 

Patrick Neff: nachdem sich beide etatmäßigen Torhüter verletzt haben, stellt er sich edelmütig in den Dienst der Mannschaft, noch immer flüstert man bewundernd von seinem legendenverdächtigen Auftritt gegen Rot-Weiß Lessenich III

 

Marc Hocke + Niklas Zimmer: pfeilschnell wirbelnd, immer die gegnerische Defensive aufmischend, schäumen und spuken die beiden Pferdelungen über die Außenbahnen, schonen dabei sich selbst noch weniger als ihre Gegenspieler

 

Tobias Lichtenfels: musste arbeitstechnisch seine Freizeitgestaltung ändern; merkte jedoch recht bald, dass der RWQ ganz viel Salz in die Suppe seines Lebens bringt und mischt seit kurzem die Kreisligastrafräume wieder ordentlich auf

 

Andre Watty: Wenn der lange Schlacks so viele Tore auf seinem Konto hätte, wie Rievkooche am Been – er wäre schon jetzt eine Kreisligalegende, durch sein konsequent körperbetontes Zweikampfverhalten der Schreck vom Mount Queck

 

Jan Wappenschmidt: egal, ob Speedy Gonzalez oder Frettchen auf Koks – all diese Namen können nur im Ansatz das Potenzial dieser Turbomaschine erahnen lassen, absoluter Publikumsliebling

 

Kai Nehring: je dreckiger seine Aufgabe, desto wohler fühlt er sich; obwohl meist mit defensiver Maloche extrem gut ausgelastet auch extrem torgeil unterwegs; in allen Bereichen des RWQ unverzichtbar, sowohl auf als auch neben dem Platz

 

Patric Armbruster: giftet meist als Geheimwaffe im Schlussgetümmel; stopft Löcher, erobert die Pille, um dann die letzten Nadelstiche möglichst präzise zu setzen

 

Noah Nücken, Christoph Kolvenbach und Dominik Jablonski: drei absolut unverzichtbare Defenisvkeulen (die beiden ersten zwischen den Pfosten, der dritte unmittelbar davor), unterstützen derzeit verletzungsbedingt als RWQ-Ultras vom Seitenrand die rot-weiße Fußballmeute

 

Kevin Hermanns: seit vier Wochen offizielles Mitglied der RWQ-Familie, hat bereits jetzt schon das Zeug dazu, mal ein gaaaaaaaaaaanz Großer zu werden!

 

Dave Leifer + Pascal Fatone: die beiden Choreographen verstehen es immer wieder, diese mordsgeile Truppe zusammenzuschweißen und zu galaktisch-elektrisierenden Vorstellungen zu puschen! Sind sich auch nicht zu schade, aktiv, also auf dem Platz, ihr Herz in beide Hände zu nehmen und mit wehenden Fahnen in die Schlacht zu ziehen!

 

Deshalb lieben die Fans ihren Verein! Deshalb verzeihen sie ihren Jungs auch manch kleinen Ausrutscher! Deshalb passt zwischen Fans und Mannschaft höchstens ein vierblättriges Kleeblatt! Deshalb heißt es vollkommen zu recht:

 

RWQ – do bes en Verein met Hätz un Siel!

Hey Queckies – ihr seid e Jeföhl!

 
 
 

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