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Ein Ex-Queckie versetzte den Todesstoß…

Am letzten Sonntag lud der Mount Queck zum vorletzten Male ein zu einem Kampfspektakel um 3 Punkte. Mit Hertha Buschhoven II kam ein richtiger Brocken an die Madbach, dessen Reihen bereits zu Saisonbeginn mit den beiden Ex-Queckies Jesko und Gümüs gar prächtig verstärkt wurden. Wohl wissend um die Stärke der Gäste beschwor Uygur seine Streitmacht mit mahnenden Worten ein auf einen neunzigminütigen, kräfteraubenden und alles abverlangenden Fußballabnutzungskampf.


Und genau so sollte es auch kommen. Buschhoven ließ gefällig das Bällchen laufen, doch der RWQ war hellwach und lederte sich in jeden Zweikampf, unterbrach immer wieder energisch die Ballstafetten der Gegner. Spätestens, wenn sich Hertha mit der ersten Zehenspitze, nein, mit dem ersten Fußnagel über die Mittellinie wagte, sah man sich tobenden rot-weißen Fabelwesen gegenüber mit blutunterlaufenen Augen und mächtig Schaum vor dem Mund, die keinen Quadratmillimeter ihres Terrains preisgaben. Den Sechzehner der Einheimischen hätte man getrost mit „Tollwut – Sperrgebiet“- Schildern einzäunen können. Denn hier pesteten und gifteten Fatone, Oppermann, Wappenschmidt und Erol wutschnaubend gegen jeden Fremdling. Bereits davor keulten Kurek, Becker, Hocke und Klemm gigantisch gegen einen spielerisch überlegenen Rivalen, der jedoch seine vermeintliche Leichtigkeit des Fußballseins recht bald ad acta legen musste. Aus dieser intensiven und beängstigend zuverlässigen Fußball-Sabotage-Maschinerie schimmerte es immer wieder goldstaubverdächtig heraus, wenn Lichtenfels das Bällchen mit seinem Fuß galant und charmant umschmeichelte, um dann zumeist Ruhrmann in Szene zu setzen. Mit einer solch brachialen und bravourösen defensiven Monsterrebellion, mit einer derartig unbarmherzigen und kalt lächelnden Gegenwehr hatte der Gast nicht gerechnet. Recht bald spielte sich daher das Geschehen ziemlich unspektakulär zwischen den Sechzehnern ab. Die einen wollten nicht ins offene Messer laufen, die anderen fanden keine Lösung gegen den gusseisern geschmiedeten Verteidigungsedelstahlring. Lediglich in der 24. Minute durchbrach Buschhoven das engmaschige und vielbeinige Abwehrnetz. Konnte der seit Wochen in All-Star-Form aufspielende „Iceman“ Dennis Claßen zunächst mit einem Monsterreflex die Gästeführung noch verhindern, war er bei dem folgenden Abstauber machtlos. Doch dieser Nackenschlag injizierte den Kerlen von der Madbach noch mehr Kampfeslust über die Kapillargefäße bis in die Haarspitzen. Jetzt wurde auch endlich das Heil in der Offensive gesucht. Die sichtlich überrumpelten und dadurch vollkommen aus ihrem Rhythmus gebrachten Herthaner wurden so immer anfälliger für Fehler. Schließlich blieb Schiedsrichterurgestein Jovo Bodiroza dreizehn Minuten nach der Gästeführung keine andere Wahl, als auf Handelfmeter für den RWQ zu entscheiden. Tobi Lichtenfels legte sich seinen Freund, den Ball, auf dem ominösen Punkt zu Recht und verwandelte eiskalt wie seinerzeit Zlatan Ibrahimovic zum lautstark bejubelten und hoch verdienten Ausgleich (37.). Mit nicht enden wollenden Jubelgesängen wurden schließlich auch die Seiten gewechselt.


Der zweite Durchgang glich dem ersten quasi wie aus dem Ei gepellt; nur mit dem feinen Unterschied: mit fortschreitender Spieldauer wurden die Gäste immer flügellahmer und zwar deshalb, weil die Erol, Wappenschmidt und Co noch mal 100 Schippen drauflegten! Rambo-Zambo war angesagt und den Takt bei diesem Feuertanz bestimmte eindeutig der RWQ. Auch die eingewechselten Knieps, Meurer und da Silva Teixeira gossen weiteres Öl ins rot-weiße Fußballhöllenfeuer. Neben dem Platz vergaß man beinah, dass man ein kühles Bierchen in den Händen hielt und dass eine lecker duftende Currywurst vor sich hin dampfte. Man konnte einfach nicht vom Spielgeschehen loslassen, so geil zelebrierte Uygurs Streitmacht ihren Kampfauftrag. Da jedoch Tore nun mal das berühmte Salz in der Suppe sind, hatte das fabulöse und unermüdliche Anrennen leider einen faden, wenn nicht sogar bitteren Beigeschmack. Denn ein weiteres Erfolgserlebnis war den Einheimischen nicht vergönnt. Zu allem Überfluss landete nach etwa einer Stunde Spielzeit ein etwas missglückter Doppelpass im eigenen Strafraum genau auf dem Fuß des Madbach-Flüchtlings Gümüs. Und dieser setzte einen satten Vollspann-Abschluss zur abermaligen Gästeführung ins RWQ-Gehäuse. Damit war nochmals die rot-weiße Angriffslust geweckt und man rumorte scheppernd und dröhnend gen Hertha-Gehäuse. So sehr man sich auch an dem unnachgiebigen Einsatz aller Queckies ergötzen konnte, desto schmerzlicher und immer deutlicher wurden einmal mehr die fehlenden Knipserqualitäten im Queckenberger Kader vermisst. Daher durften am Ende die Gäste über einen knappen Auswärtssieg jubeln. Uygur nahm jeden einzelnen seiner Kampftitanen nach dem Abpfiff in den Arm, schaffte es aber kaum, seine Jungs zu trösten. Wie schon gegen Merl und Rheinbach konnte man sich nicht für seinen Mut und sein Powerplay im zweiten Durchgang belohnen und schwebt weiter in akuter Abstiegsgefahr.


Jetzt haben die Rot-Weißen über die spielfreien Osterfeiertage Zeit, die Blutblasen zu verarzten, Krämpfe und Zerrungen rauszulaufen und um nochmals die Akkus aufzuladen für die restlichen fünf Begegnungen. Der nächste Ritt auf der Rasierklinge wird ausgerechnet im Derby bei Schwarz Weiß Merzbach ausgefochten. Am 07.04. gastieren Oppermann, Zimmer, Colombo und Co ab 15:00 Uhr im verbotenen Dorf und wollen dort endlich den berüchtigten Bock umstoßen. Mit einem Dreier, ausgerechnet bei der guten alten Hassliebe, würden sich die Queckies nochmal eindrucksvoll im Kampf um den Klassenerhalt zurückmelden.


Erste Garde: Claßen – Wappenschmidt, Fatone, Oppermann, Erol – Hocke, Klemm, Kurek, Lichtenfels, Becker – Ruhrmann


Verstärkung: Knieps, Meurer, da Silva Teixeira; Eiserne Reserve: Colombo, Zimmer, Schaaf

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